Die Heinrich-Büssing-Preisträgerinnen und -Preisträger 2010

Die Heinrich-Büssing-Preise 2010 erhielten:

 

Dr.-Ing. Michael Flagmeyer

Titel der Dissertation: „Die Architekturen der Deutschen Arbeitsfront – Eine nationalsozialistische Kontrollorganisation als Planungsinstrument“

Die in zwei Buchbänden gedruckte Dissertation von insgesamt 863 Seiten analysiert und dokumentiert die Bauten der Deutschen Arbeitsfront (DAF) von 1933 bis 1944. Es wird nicht nur die Übernahme von Neoklassizismus, Teil-Moderne und Siedlungsbau am konkreten Beispiel dargelegt, sondern auch das gesamte ideologisch-politische Umfeld, die Biographien von Beteiligten und die Organisationsformen der DAF.

vorgeschlagen von Prof. Dr. Karin Wilhelm
Institut für Bau – Stadtbaugeschichte

Dr.-Ing. Erik Heim

Titel der Dissertation: „Fluxgate – Magnetorelaxometrie magnetischer Nanopartikel in der Bioanalytik“

Dr. Heim entwickelt, erprobt und entwirft bis zur Praxisreife ein neues Messverfahren für den Nachweis kleinster Mengen von Biomolekülen. Superparamagnetische Nanopartikel werden magnetisch ausgerichtet. Ihre Relaxation in den ungerichteten Anfangszustand ist Messsignal. Das Verfahren arbeitet im Sekundenbereich – und im Gegensatz zu Vorgängern – bei Raumtemperatur. Anwendungen sind u.a. Kontrastmittel bei Kernspintomographen, Bioreaktoren, Bioanalytik.

vorgeschlagen von Prof. Dr. Meinhard Schilling
Institut für Elektrische Messtechnik und Grundlagen der Elektrotechnik

 

Dr. rer. nat. Oliver Nowak

Titel der Dissertation: „Exakte kleinste Quadrate Interpolierende.Konvergenzresultate von Korovkin-Typ und Anwendungen im Kontext der numerischen Approximation von Erhaltungsgleichungen“

Dr. Nowak entwickelt (einschließlich Konvergenzbeweisen) ein neues numerisches Lösungsverfahren in Form finiter Differenzen für partielle Differentialgleichungen, insbesondere 3D hyperbolischen Typus. Die gitterfreie Methode setzt für die Interpolation „bewegte“ kleinste Quadrate an. Damit werden auch gradientenlose „flat-spot“ –  Probleme überwunden und simultane Approximationen von Funktionen und deren Ableitungen in multivariablen Räumen möglich.

vorgeschlagen von Prof. Dr. Thomas Sonar
Institut für Computational Mathematics

 

Dr. rer. nat. Sven Simon

Titel der Dissertation: „Titan´s highly variable plasma environment: A 3D hybrid simulation study“

Der Saturn-Mond Titan kreist mit einer Jonosphäre aus Stickstoff (90%) und Methan im Magnetfeld des Saturn und hat selbst kein Magnetfeld. Er ist langsamer als die Umdrehung des Saturns. Zusammen mit dem Solarwind entsteht eine hochvariable Interaktion aller Einflüsse. Die US Sonde Cassini lieferte Messdaten aus mehreren Vorbeiflügen. Herr Simon entwickelte ein Hybrid  – Modell dieser Zustände, in dem der Elektronenstrom als masseloses Fluid, die Ionen als Makropartikel abgebildet werden. Ihm gelang damit für eine Vielzahl von Konfigurationszuständen erstaunlich gut übereinstimmende Ergebnisse von Messungen und Berechnungen und die Interpretation grundlegender plasmaphysikalischer Prozesse.

vorgeschlagen von Prof. Dr. Uwe Motschmann
Institut für Theoretische Physik

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