![]() Ernst Barlach, Der siebente Tag, 1920/21, 7. Blatt aus dem Zyklus Die Wandlungen Gottes, Holzschnitt, 32 x 44 cm, Inv.-Nr.Str-Bar1, Sammlung Straßner der TU Braunschweig |
![]() An den Rändern sind einige Risse gut zu erkennen. |
Von Dr. Laura Breede, Kuratorin der Straßner-Sammlung
Ernst Heinrich Barlach (2.1.1870-24.10.1938) hinterließ ein umfangreiches und facettenreiches Werk als Zeichner, Bildhauer, Grafiker und Lyriker. Während er in seiner Ausbildung und seinem Frühwerk noch stark den akademischen Traditionen des 19. Jahrhunderts folgte, wandelte sich sein Stil hin zu radikaler Vereinfachung und Monumentalisierung der Bildsprache(1); sein Stil wurde expressionistisch. »Barlachs lebenslange Beschäftigung mit der menschlichen Figur verbindet das Streben nach Überzeitlichkeit mit Zeitkritik, konkrete Beobachtung mit Abstraktion, ein karges Formenrepertoire mit Vitalität und Bedeutungsfülle.«(2) Besonders die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs, die Barlach zutiefst erschütterten, führten zu einer intensiven Auseinandersetzung mit religiösen Themen.(3) Der Holzschnitt Der siebente Tag stammt aus dem Zyklus Die Wandlungen Gottes, der durch Paul Cassirer verlegt wurde. Jedes Blatt reduziert das prägnante Motiv des jeweiligen Schöpfungstages auf einfache, nahezu abstrahierte Formen. »Ernst Barlach hat – gerade im Wissen um diese Gestaltlosigkeit – immer wieder versucht, dem Göttlichen in den Kontexten des Menschlichen Gestalt zu geben. Einerseits also: Wandlungen Gottes. Und andererseits zugleich die klare Wahrnehmung seiner Andersheit, das Wissen darum, daß jede Gestalt nur seine Darstellung unter den Bedingungen unserer Wahrnehmung sein kann.«(4)
(1) Vgl. https://www.barlach-haus.de/ernst-barlach/werk/ [23.8.2024].
(2) Ebd.
(3) Vgl. Reinmuth, Eckart: »Der göttliche Bettler. Zu einer Metapher im Werk Ernst Barlachs«, in: Universität Rostock (Hg.): Wandlungen Gottes: Beiträge einer Ringvorlesung der Theologischen Fakultät zum 60. Todestag Ernst Barlachs, Rostocker Universitätsreden, Heft 5, Rostock 2001, S. 37–60, hier S. 37.
(4) Universität Rostock 2001, S. 8.
Zum Zustand des Holzschnitts „Der siebente Tag“ von Ernst Barlach, 1920/1921:
Das Blatt weist neben starker Bräunung durch Lichteinwirkung, Einrisse an den Blatträndern sowie Fehlstellen auf. Das stark holzhaltige Papier ist äußerst fragil. Zum weiteren Erhalt des Blattes müssen Risse gekittet und Fehlstellen ergänzt werden. Außerdem ist eine grundsätzliche Stabilisierung des Blattes notwendig, um weitere Schäden zu vermeiden.
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Ernst Barlach, Der siebente Tag, 1920/21, 7. Blatt aus dem Zyklus Die Wandlungen Gottes, Holzschnitt, 32 x 44 cm, Inv.-Nr.Str-Bar1, Sammlung Straßner der TU Braunschweig

An den Rändern sind einige Risse gut zu erkennen.
Von Dr. Laura Breede, Kuratorin der Straßner-Sammlung
Ernst Heinrich Barlach (2.1.1870-24.10.1938) hinterließ ein umfangreiches und facettenreiches Werk als Zeichner, Bildhauer, Grafiker und Lyriker. Während er in seiner Ausbildung und seinem Frühwerk noch stark den akademischen Traditionen des 19. Jahrhunderts folgte, wandelte sich sein Stil hin zu radikaler Vereinfachung und Monumentalisierung der Bildsprache(1); sein Stil wurde expressionistisch. »Barlachs lebenslange Beschäftigung mit der menschlichen Figur verbindet das Streben nach Überzeitlichkeit mit Zeitkritik, konkrete Beobachtung mit Abstraktion, ein karges Formenrepertoire mit Vitalität und Bedeutungsfülle.«(2) Besonders die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs, die Barlach zutiefst erschütterten, führten zu einer intensiven Auseinandersetzung mit religiösen Themen.(3) Der Holzschnitt Der siebente Tag stammt aus dem Zyklus Die Wandlungen Gottes, der durch Paul Cassirer verlegt wurde. Jedes Blatt reduziert das prägnante Motiv des jeweiligen Schöpfungstages auf einfache, nahezu abstrahierte Formen. »Ernst Barlach hat – gerade im Wissen um diese Gestaltlosigkeit – immer wieder versucht, dem Göttlichen in den Kontexten des Menschlichen Gestalt zu geben. Einerseits also: Wandlungen Gottes. Und andererseits zugleich die klare Wahrnehmung seiner Andersheit, das Wissen darum, daß jede Gestalt nur seine Darstellung unter den Bedingungen unserer Wahrnehmung sein kann.«(4)
(1) Vgl. https://www.barlach-haus.de/ernst-barlach/werk/ [23.8.2024].
(2) Ebd.
(3) Vgl. Reinmuth, Eckart: »Der göttliche Bettler. Zu einer Metapher im Werk Ernst Barlachs«, in: Universität Rostock (Hg.): Wandlungen Gottes: Beiträge einer Ringvorlesung der Theologischen Fakultät zum 60. Todestag Ernst Barlachs, Rostocker Universitätsreden, Heft 5, Rostock 2001, S. 37–60, hier S. 37.
(4) Universität Rostock 2001, S. 8.
Zum Zustand des Holzschnitts „Der siebente Tag“ von Ernst Barlach, 1920/1921:
Das Blatt weist neben starker Bräunung durch Lichteinwirkung, Einrisse an den Blatträndern sowie Fehlstellen auf. Das stark holzhaltige Papier ist äußerst fragil. Zum weiteren Erhalt des Blattes müssen Risse gekittet und Fehlstellen ergänzt werden. Außerdem ist eine grundsätzliche Stabilisierung des Blattes notwendig, um weitere Schäden zu vermeiden.
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