50. Promotionsjubiläum

Gefördert durch den Hochschulbund veranstaltete die Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Physik der TU Braunschweig am 12. Juli 2019 eine Ehrungsveranstaltung anlässlich des 50. Promotionsjubiläums ihrer Doktorandenjahrgänge 1968 und 1969. An der diesjährigen Veranstaltung, der vierten nach 2013, nahmen insgesamt 10 Doktores teil. Die Fakultät ehrte die Teilnehmer dieses besonderen Jubiläums mit einer akademischen Feierstunde, in der eine Erinnerungsurkunde übergeben wurde. Überreicht wurden die Urkunden vom Fakultätsdekan Herrn Prof. Dr.-Ing. Michael Kurrat und den Nachfolgern der Institutsleiter, von denen die Jubilare promoviert wurden.

 

Foto: Tanja Coenen, Inst. f. Elektrische Messtechnik

Personen von links:
Dr.-Ing. Johannes Sievert (1968), Prof. Dr.-Ing. Klaus Schünemann (1969),
Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Unger (von 1961 bis 1993 Leiter des Institutes für Hochfrequenztechnik),
Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Schröder (1967), Frau Prof. Dr.-Ing. Regine Mallwitz (Institut für Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen),
Dr.-Ing. Ludwig Schiweck (1969), Prof. Dr.-Ing. Yedatore Narayana Rao (1968), Dr. rer. nat. Werner Krebs (1969), Prof. Dr. rer. nat. Ludwig Engelhard (1969), Prof. Dr.-Ing. Fritz Gliem (Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze), Prof. Dr.-Ing. J.-Uwe Varchmin (Organisator der Jubiläumsveranstaltung)

Personen von links zweite Reihe hinten:
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Salge (1972 – 1998), Dekan Prof. Dr.-Ing. Michael Kurrat (seit 2001), Prof. Dr.-Ing. Manfred Lindmayer (1981 – 2005)
(alle drei Institut für Hochspannungstechnik und Elektrische Energieanlagen),
Prof. Dr. rer. nat. Karl-Heinz Glaßmeier (Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik),
Prof. Dr. rer. nat. Meinhard Schilling (Institut für Elektrische Messtechnik und Grundlagen der Elektrotechnik), Dr.-Ing Geert Teunis (1969),
Prof. Dr. rer. nat. Fritz M. Neubauer (1969), Dr.-Ing. Heinz-Jürgen Lohmann (1969)

 

Herr Prof. Dr. Jörn-Uwe Varchmin, Organisator des Promotionsjubiläums, berichtet über die Veranstaltung:

Die Jubilare haben Ende der fünfziger Jahre ihr Studium begonnen, etwa Mitte der sechziger Jahre die Diplomprüfung bestanden und in den Jahren 1968 und 1969 mit der Promotion zum Dr.-Ing. bzw. Dr. rer. nat. ihre wissenschaftliche Ausbildung abgeschlossen. Nach verantwortungsvollen Tätigkeiten in Industrie, Lehre und Forschung kehrten die Jubilare fünfzig Jahre nach ihrer Promotion an ihre einstigen Institute zurück. Die Doktoren und Professoren kamen aus ganz Deutschland und einer sogar aus Indien.

Nach der Begrüßung durch unsere Präsidentin Prof. Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, welche die Bedeutung der Alumni-Betreuung sonders hervorhob, informierte der Fakultätsdekan Prof. Dr.-Ing. Michael Kurrat die Jubilare, wie sich ihre Fakultät in den vergangenen 50 Jahren entwickelt hat. Im Anschluss an die Präsentation dieser dynamischen Entwicklungsgeschichte stellte Prof. Dr.-Ing. Jörn-Uwe Varchmin die Jubilare mit einem kurzen Abriss ihres Lebenslaufes und ihrer wissenschaftlichen Laufbahn den anwesenden Gästen vor.

Die Urkundenübergabe begann mit einem kurzen Film von der Doktorfeier der beiden Doktoren Engelhard und Neubauer, die beide am 14. Februar 1969 von Prof. Walter Kertz promoviert worden waren. Der Stummfilm wurde von den Excelsior Jazzmen flott begleitet. Die Urkunden übergab anschließen Prof. Karl-Heinz Glaßmeier, der Nachfolger von Prof. Kertz.

Ganz besonders hat sich Prof. Schünemann gefreut, dass er 50 Jahre nach seiner Promotion die Urkunde aus der Hand von Prof. Unger, seinem Doktorvater, erhalten hat. Prof. Schünemann wurde 1983 – er war zu dem Zeitpunkt C2-Professor am Institut für Hochfrequenztechnik (Prof. Unger) der TU Braunschweig – auf die C4-Professur für Hochfrequenztechnik an der TU Hamburg (TUHH) berufen. Er hat dort – wie er selbst sagt – den Aufbau des Instituts sowie der akademischen „Infrastruktur“ wie Curricula, Promotions-, Prüfungs- und Praktikantenordnung nach Ungerschem Vorbild aufgebaut. Mit den Professoren Schünemann, Jacob und Rohling wurden die Hochfrequenz- und Nachrichtentechnik der TU Hamburg stark von der TU Braunschweig geprägt.

Von besonders weit her kam Professor Dr.-Ing. Yedatore Narayana Rao. Nach Abschluss seines Masterstudienganges in Bangalore (Süd-Indien) kam er 1962 nach Braunschweig. Er wollte bei Prof. Marx promovieren, der auch in Indien für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Hochspannungstechnik bekannt war. Prof. Marx war jedoch bereits emeritiert und Prof. Kind der neue Institutsleiter. Wie Prof. Rao selbst sagte, hatte er mit Prof. Kind einen sehr freundlichen und netten Doktorvater gefunden. Von ihm wurde er 1968 promoviert. Prof. Rao konnte die Urkunde aus der Hand seines Doktorvaters nicht entgegennehmen, Prof. Kind ist im Juni vergangenen Jahres gestorben. Dr. Rao wurde in Indien Professor für Hochspannungstechnik am Indien Institut of Technologie in Madras. Am Aufbau der elektrotechnischen Institute in Madras hat die TU Braunschweig in den 1960er Jahren mitgewirkt. Prof. Rao trifft sich in Braunschweig mit den Familien von Tochter und Sohn, die aus den USA anreisen.

Während der Aufnahme des Gruppenfotos spielten die Excelsior Jazzmen frischen Dixieland-Jazz und leiteten über zum Festvortrag von Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Ulrich Reimers über die „Veränderung des Studiums in den vergangenen 50 Jahren“. Damals wurde der Verlauf des Studiums noch handschriftlich im Studienbuch“ dokumentiert. Heute sammeln die Studierenden „Kreditpoints“ für die absolvierten Lehrveranstaltungen. Die Zahl der Studierenden hat sich vervielfacht, das Studium ist internationaler geworden, statt mit dem Diplom verlässt man die Universität als Master.

Zum Ausklang und Übergang in die Mensa erklang wieder fröhlicher Dixieland-Jazz. Nach dem gemeinsamen Mittagessen, das auch ganz anders ausfiel als vor 50 Jahren, erlebten die Jubilare eine Stadtrundfahrt in Büssing Oldtimer-Bus. Der Stadtführer, Bernd Wagner, erzählte aus der Stadtgeschichte und ging auch auf die Veränderungen des Stadtbildes in den vergangen 50 Jahren ein. Die Stadtführung endete mit einem Aufstieg zur Quadriga auf dem Schloss, dass die Jubilare noch als Ruine kannten.

Den Abschluss der Ehrungsveranstaltung bildete ein gemeinsames Abendessen im FourSide Hotel. Mit dabei waren auch Kollegen aus der Fakultät, die unsere Jubilare noch aus ihrer Zeit an der Universität kannten. Bis spät in den Abend wurden Erinnerungen ausgetauscht und über den Zeitenlauf berichtet.

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